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Bei Tom fliegen Späne: Vom Büro-Schreibtisch in die eigene Holz-Werkstatt

von Daniel Pabst November 29, 2023

Bei Tom fliegen Späne: Vom Büro-Schreibtisch in die eigene Holz-Werkstatt

 

In unserer 'Locals by atisan' Serie möchten wir dir inspirierende Menschen aus unserer Nachbarschaft vorstellen. Tom ist genau so ein kreativer und inspirierender Kopf, der immer neue Ideen aus Holz in seiner Werkstatt kreiert.

Wir besuchen Tom an einem verregneten Novembertag in Düsseldorf-Derendorf. Etwas abgelegen in einem Industrie-Hinterhof liegt seine Werkstatt. Außen mit Holzdielen vertäfelt und innen ausgestattet mit allem, was er für seine Holzarbeit benötigt. Es ist kalt und Tom schmeißt Holz in seinen Kamin, den er sich in einer gemütlichen Ecke der Werkstatt eingebaut hat. 

Direkt zu den Produkten von Tom:

Tom's Tablett aus Hainbuche und Eiche 

Tom's Schneidebrett aus Hainbuche und Eiche

 Tom Holz Werkstatt Einrichtung

 

Wir haben Tom gefragt, was für ihn die Arbeit mit dem Naturmaterial ausmacht und wie er überhaupt dazu gekommen ist.

atisan: Wie bist du zum Holzdesign gekommen? Was hat dich inspiriert, dich auf dieses Handwerk zu fokussieren?

Tom: Meine ersten Berührungspunkte mit dem Design und Bau von Möbeln und eigenen kleinen Produkten hatte ich bereits während meiner Studienzeit. Von Hochbetten mit begehbaren Kleiderschränken bis hin zu Schrankwänden habe ich schon immer mit einfachsten Mitteln versucht, mir meine Umgebung so angenehm wie möglich zu gestalten. Durch meinen Umzug nach Düsseldorf im Jahr 2014 bin ich dann an eine offene Werkstatt gekommen, die mir die Möglichkeit gegeben hat eine eigene Holzwerkstatt aufzubauen und zu betreiben. Hierdurch habe ich dann konstant an meinen Fertigkeiten und verschiedenen kleinen bis großen Möbeln gearbeitet. Nach gut 5 Jahren habe ich mich dann entschieden, meinen Job zu kündigen und meinen Fokus auf die eigene Werkstatt zu legen. Diese Werkstatt gibt mir sehr viel Möglichkeit, kreativ zu sein und eigene Ideen umzusetzen.


atisan: Was macht für dich Holz so besonders und warum arbeitest du so gerne damit?

Tom: Holz ist unglaublich vielfältig in seinem Aussehen und in seinen Eigenschaften. Man kann Holz sägen, fräsen, biegen, schleifen, ölen, beizen, bürsten und noch vieles mehr. Die unterschiedlichen Hölzer bringen ihre eigene Farbgebung und Maserung mit. Hinzu kommt, dass wirklich kein Stück Holz dem anderen gleicht. Sowohl für den absoluten Anfänger als auch für den erfahrenen Tischler gibt es jede Menge Möglichkeiten sich dem Werkstoff zu nähern. Das macht Holz mit Sicherheit so interessant. Auch nach 10Jahren lerne ich immer noch dazu und bin immer wieder fasziniert, was man mit Holz alles machen kann.


atisan: Welche Challenges hattest du zu Beginn, als du dein eigenes Ding als kreativer Holz-Designer gestartet hast?

Tom: Die größte Challenge in einem kreativen Business ist für mich, seinen eigenen Weg und seinen eigenen Stil zu finden. Mit Sicherheit bin ich hier noch nicht am Ende. Und in der heutigen Zeit ist es ja auch unglaublich leicht geworden, sich auf den diversen Plattformen inspirieren zu lassen. Schwierig wird es dann, wenn man sich fragt, was einen selbst auszeichnet und welche Handschrift man mit seinen Projekten hinterlassen möchte. Hier steckt meines Erachtens viel Arbeit und Erfahrung drin.

atisan: Gewähr uns mal ein Blick hinter die Kulissen. Wie entsteht bei dir aus einer Idee ein fertiges Produkt?

Tom: Startpunkt für die meisten meiner Ideen und Produkte sind eigentlich immer eigene Bedürfnisse und Lösungen in meiner Wohnung. Momentan beschäftigt meine Freundin und mich zum Beispiel die Einrichtung des Kinderzimmers für unseren 2 1/2 Jahre alten Sohn. Ich schaue mir dann an, was ihm Spaß macht, welche Gegenstände er in die Hand nimmt und womit er gerne spielt. Hieraus versuche ich dann Ideen für Spielzeug oder neue maßgeschneiderte Möbel zu kreieren. Grundsätzlich mache ich aber bei einfachen Ideen eine Handzeichnung, mit der ich dann in die Werkstatt gehe, um einen Prototyp zu bauen. Meistens fallen einem dann noch weitere Details auf, sobald man die Idee das erste Mal in den Händen hält. Wirklich gut wird das Produkt jedoch erst nach dem zweiten oder dritten Prototyp. Bei aufwändigeren Produkten oder Projekten setzte ich mich aber auch an den Computer und erarbeite ein 3D-Modell, welches mir dann als bessere visuelle Orientierungshilfe bei meinen Projekten dient.

 

Tom Holz Werkstatt Kamin

 

atisan: Welche Rolle spielt es für dich, dass jedes deiner Produkte einzigartig ist?

Tom: Wenn man mit Holz arbeitet, ist es zum Glück so, dass jedes Stück Holz bereits einzigartig ist. Dadurch ist auch jedes Produkt, das die Werkstatt verlässt, einmalig. Das macht die Arbeit mit dem Werkstoff so interessant und spannend. Außerdem habe ich aber eine große Leidenschaft für neue und alte Wege, mit Holz in der Werkstatt zu arbeiten. Über Instagram und YouTube hole ich mir neue Inspiration, was neue Werkzeuge und Materialien angeht.

atisan: Wie siehst du deine Verbindung zur Düsseldorfer Community in deiner Arbeit?

Tom: Durch meine sehr regionale Arbeit habe ich viel Anknüpfungspunkte mit anderen Designern, Architekten, Holzlieferanten und natürlich auch Kunden, mit denen ich Projekte in Düsseldorf und Umgebung realisiere. Die Verbundenheit zur Region wächst, wenn man sehr lokal arbeitet. Da ich ursprünglich nicht aus dem Rheinland komme und vor meinem Umzug auch keinen großen Bezug zu NRW hatte, war das auch ein Weg für mich, mich mit Düsseldorf und der Region zu verbinden.

atisan: Wenn jemand Lust hat als Holz-Designer:in oder Gestalter:in zu arbeiten, was wäre ein Tipp für sie oder ihn?

Tom: Ich kann nur jedem empfehlen, der sich ausprobieren möchte, sich eine offene Werkstatt in seinem Ort oder seiner Umgebung zu suchen, um sich dort auszuprobieren. So hat es bei mir angefangen. Und in solchen Orten lernt man auch schnell Gleichgesinnte kennen. In Düsseldorf gibt es zum Beispiel das GarageLab e.V. Dies ist eine offene Werkstatt, in der Interessierte aus Düsseldorf mit Holz, Keramik, Metall oder Textil arbeiten können. Wenn man dann merkt, dass Holzdesign das Ding ist, auf das man Lust hat, dann kann der nächste Schritt zum Beispiel eine Lehre bei einer Tischlerei sein oder aber das Studium Produktdesign an einer Hochschule.

atisan: Für unsere "Locals by atisan" Reihe hast du auch Produkte entworfen, unter anderem ein kleines Holztablett. Erzähl uns gerne mal mehr über die Beschaffenheit und die Holzart. 

Tom: Ein Produkt, das mir sehr viel Freude bereitet, ist die Schale aus der Hainbuche. Ein regionales Holz, welches sich super an das zunehmend trockene Klima in Deutschland anpasst und generell mit Trockenheit gut klarkommt. Aus dem Grund wird man in Zukunft den Baum auch öfters in Laub- und Nadelwäldern sehen. Das Holz hat eine dezente, weißlich-bräunliche Maserung. Das Tablett habe ich ursprünglich entworfen, da ich nach einer schönen Möglichkeit gesucht habe, auf dem Schreibtisch für Ordnung zu sorgen. Aber wenn man das Produkt in den Händen hält, fällt einem schnell auf, dass es noch viel mehr Einsatzmöglichkeiten dafür gibt. Nun habe ich die Schale in zwei verschiedenen Größen gefertigt und nutze sie als Kaffeetablett am Morgen oder um im Flur Schlüssel und Karten abzulegen. 

 Holztablett und Schneidebrett Locals by atisan

Tom hat zwei Vollholz-Produkte für die 'Locals by atisan' Reihe entworfen, jeweils in Hainbuche und Eiche. 

Rund und klare Linien: Tom's Holztablett Kreation

Clean und elegant: Tom's Schneidebrett Kreation 

 

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