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Material-Guide Leinen: Entdecke das alte Naturmaterial neu

von Franziska Klasen August 05, 2021

Leinen Lampe - handgefertigt aus Naturmaterial

Leinen ist eine der ältesten Naturfasern. Schon in der Antike fertigten Menschen Kleidung aus Leinen und noch heute wird das Material für seine besonderen Eigenschaften von vielen geschätzt. Es ist jedoch gegenüber der beliebten Baumwolle etwas in den Hintergrund gerückt. Wir finden: Es wird Zeit, die traditionsreiche Faser neu zu entdecken!

In unserem Material-Guide erfährst du alles Wissenswerte über Leinen. Wir verraten dir, warum es so nachhaltig ist, was die Flachspflanze mit Leinen zu tun hat und warum wir am liebsten das ganze Jahr über in Leinen Bettwäsche schlafen.

 

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief

Was ist eigentlich Leinen?

- Verarbeitung und Verwendung
- Nachhaltigkeit
- Welche Eigenschaften hat Leinen?

Wofür wird Leinen Stoff verwendet?

- Heimtextilien aus Leinen
- Bettwäsche aus Leinen
- Lampen aus Leinen

Wie pflege ich Leinen am besten?

- Leinen richtig waschen
- Leinen trocknen
- Leinen bügeln

 

 

Steckbrief

- Herkunft: Europa
- Aussehen: glatte Fasern mit sanftem Glanz, natürlich strukturierte Oberfläche
- Materialeigenschaften: atmungsaktiv, leicht und dennoch wärmend, strapazierfähig
- Verwendung: für Heimtextilien, Bettwäsche, Kleidung und Accessoires, als Bezugsstoff für Bucheinbände und Leinwände u.v.m.

 

 

Was ist eigentlich Leinen?

Als Leinen oder auch Flachs bezeichnet man die Fasern, die aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen werden. Diese fühlt sich in Gegenden mit gemäßigten Temperaturen und maritimem Klima besonders wohl – und wird heutzutage neben China vor allem in europäischen Küstenregionen angebaut. Hier zeigt die zarte Pflanze im Frühsommer ihre hellblaue Blüte, bevor sie nach etwa 100 Tagen geerntet und unter anderem zu Leinen Stoff verarbeitet wird. 

Übrigens nennt man nicht nur die Faser, sondern auch das daraus gefertigte Gewebe Leinen. Grundsätzlich wird dabei zwischen Vollleinen und Halbleinen unterschieden. Letzteres muss zu mindestens 40 Prozent, Vollleinen dagegen komplett aus Naturflachs bestehen.

 

 

Verarbeitung und Verwendung

Wenn die Flachspflanze eine Höhe von ungefähr einem Meter erreicht hat, wird sie samt Wurzeln aus dem Boden gezogen. Mähen oder Abschneiden würde die Faser zerstören, die bis in die Wurzel der Pflanze reicht. Nach diesem sogenannten Raufen bleibt der Flachs noch für einige Tage auf dem Feld liegen. Es kommt zu einem natürlichen Verrottungsprozess, der Röste, nach dem sich die holzigen Teile der Pflanze gut entfernen lassen. 

Die geerntete Flachspflanze wird jetzt getrocknet und ihre Fruchtkapseln werden entfernt – darin verstecken sich die gesunden Leinsamen. Als nächstes wird der holzige Kern aus dem Flachsstroh gelöst und die Fasern werden zur Reinigung durchgekämmt. Kurze Faserreste werden dabei entfernt und die Langfasern parallel ausgerichtet. Diese verspinnt man dann zu Fäden, welche schließlich zu Leinen Stoff verarbeitet werden. 

Der Herstellungsprozess von Leinen ist sehr aufwendig und Grund für den im Vergleich zu Baumwolle höheren Preis. Allerdings erhält man hier auch ein Naturmaterial, das nicht nur einzigartige Eigenschaften mitbringt, sondern auch ganz besonders nachhaltig ist.

Leinen Lampenschirme aus Indonesien

 

 

Nachhaltigkeit

Leinen ist biologisch abbaubar und zudem ressourcenschonend in der Herstellung. So ist für den Anbau der genügsamen Flachspflanze in der Regel keine zusätzliche Bewässerung nötig. Und das macht einen großen Unterschied: Wusstest du, dass für die Produktion von Leinen im Schnitt nur etwa ein Viertel so viel Wasser verbraucht wird wie für konventionelle Baumwolle? Auch Düngemittel oder Pestizide kommen wenig oder gar nicht zum Einsatz. Ganz ohne Chemie läuft auch der Verarbeitungsprozess ab – die Arbeitsschritte, in denen die Pflanze zur Faser wird, sind rein mechanisch. 

Besonders faszinierend finden wir den Prozess der Röste, in dem die abgeerntete Flachspflanze zunächst einige Tage auf dem Feld liegen bleibt. Dabei wird ein Großteil der Nährstoffe aus der Pflanze wieder ausgewaschen und gelangt zurück in den Boden. In diesem natürlichen Kreislauf produziert die Pflanze ihren Dünger also quasi selbst.

Wir lieben Leinen wegen seiner Nachhaltigkeit. Durch den ökologischen Verarbeitungsprozess ist das natürliche Gewebe außerdem schadstofffrei und damit besonders verträglich. 

 

 

Welche Eigenschaften hat Leinen?

Leinen bringt eine Vielzahl an Eigenschaften mit, die uns immer wieder begeistern. Das Material ist ein echter Allrounder und wird nicht nur wegen seiner zeitlosen Optik, sondern vor allem auch wegen seiner Funktionalität in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. Gerade für Textilien, die in Kontakt mit unserer Haut kommen, ist Leinen Stoff ideal. Die Vorteile im Überblick:

Strapazierfähig 

Leinen verfügt über extrem reißfeste und robuste Fasern. Der strapazierfähige Stoff ist damit perfekt für Kleidung, aber auch für Heimtextilien, die einiges aushalten müssen. Geschirrtücher, Tischdecken oder auch Bettwäsche aus Leinen sind langlebig und behalten selbst nach häufigem Waschen ihre Form.

Atmungsaktiv

Leinen ist besonders atmungsaktiv. Die Flachsfasern können Luftfeuchtigkeit aufnehmen und bei Bedarf wieder an die Umgebung abgeben – so sorgen sie für einen kühlenden Effekt. Aus diesem Grund ist Leinen für luftige Sommerkleidung ebenso beliebt wie als Bettwäsche für warme Nächte. 

Schmutzabweisend

Da beim Verspinnen der Fasern nur wenig Luft eingeschlossen wird, hat Leinen eine angenehm glatte Oberfläche. Es ist fusselfrei, schmutzabweisend und wirkt sogar bakterizid, also als natürliche Barriere gegen Krankheitserreger.

Verträglich

Durch seine antistatische Wirkung ist Leinen Stoff auch für Allergiker ideal. Das vegane Material ist eine pflanzliche Alternative zu Wolle und auch für Menschen mit empfindlicher Haut gut geeignet.

Nachhaltige Bettwäsche aus Leinen

 

 

 

Wofür wird Leinen Stoff verwendet? 

Leinen ist enorm vielfältig. Neben der traditionellen Verwendung für Leinen Bettwäsche und Kleidung kommt es auch als Bezugsstoff für Bucheinbände oder für Taschen und Schuhe zum Einsatz. Bis heute nutzt man den namensgebenden Leinen Stoff zudem in der Malerei zum Bespannen von Leinwänden. Der holzige Teil der Flachspflanze, der nicht zu Fäden verarbeitet wird, dient als besonders saugfähige Einstreu zum Beispiel in der Pferdehaltung. Und auch die kurzen Fasern, die als Nebenprodukt in der Fertigung von Leinen Stoff anfallen, können als natürliches Dämmmaterial weiterverwendet werden. 

Leinen zählt wegen seiner Strapazierfähigkeit und Nachhaltigkeit zu unseren liebsten Naturmaterialien für Zuhause. Welche Leinen Stoffe würdest du gerne in deine vier Wände einziehen lassen?

 

 

Heimtextilien aus Leinen

Egal ob in der Küche, im Esszimmer oder im Wohnzimmer – Leinen sorgt für eine entspannte Stimmung in jedem Raum. Das beste Beispiel ist für uns ein Leinen Vorhang: Mit wenigen Mitteln sorgt er für Gemütlichkeit und eine warme Atmosphäre. Wenn das Licht sanft durch die verwobenen Fäden scheint oder sich der luftige Stoff bei geöffnetem Fenster leicht bewegt, fühlen wir uns fast wie im Urlaub.

Aber auch als Material für Küchentextilien ist Leinen ideal. Du kannst mit Leinen Servietten in deiner Tischdeko kleine Akzente setzen und das Material für einen harmonischen Look an anderen Stellen im Raum wieder aufgreifen. So eignen sich ein Leinen Geschirrtuch oder eine Leinen Tischdecke gut, wenn du es natürlich und praktisch magst. Sie sind robust, wenig anfällig für Flecken und lassen sich bei mindestens 40 Grad waschen. 

Leinen lässt sich perfekt mit anderen Naturmaterialien wie Seegras oder Wasserhyazinthe kombinieren und gefällt uns am besten in hellen oder erdigen und gedeckten Tönen. Es gibt Leinen Stoffe auch in kräftigeren Farben – achte bei deiner Wahl aber darauf, dass es sich um natürliche Farbstoffe handelt. 

 

 

Bettwäsche aus Leinen

Leinen ist ein Material, das uns einfach guttut. Wir spüren es gerne auf unserer Haut und wissen seine vielen Vorteile zu schätzen: Die Leichtigkeit, die gute Verträglichkeit, die Unempfindlichkeit. Für Bettwäsche gibt es für uns darum kaum einen besseren Rohstoff als die vielseitige Flachspflanze.

Hast du schon mal in Bettwäsche aus Leinen geschlafen? Sie ist atmungsaktiv, nimmt Feuchtigkeit besonders gut auf und gibt sie an die Umgebung ab. Selbst in heißen Sommernächten bleibt sie dadurch angenehm trocken und frisch. So sorgt sie für ein kühles Hautgefühl und schenkt uns Raum für einen erholsamen Schlaf. Durch ihre bakterienhemmende Wirkung neutralisiert sie außerdem Gerüche und schützt unsere Haut optimal. Leinen Bettwäsche ist aber auch im Winter bestens geeignet. Ihr glattes und festes Gewebe wirkt durch die feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften temperaturausgleichend – je dichter die Fasern gewebt sind, desto wärmer hält sie uns. 

Bettwäsche aus Leinen

Nicht nur mit Decken- und Kissenbezügen, sondern auch mit Leinen Bettlaken und Leinen Tagesdecken kannst du es dir im Schlafzimmer gemütlich machen. Der natürliche Glanz des Materials wirkt hochwertig und fein, während ihm die unregelmäßige Struktur Tiefe und Lebendigkeit verleiht. Wenn du nicht komplett auf Leinen setzen willst, kannst du es auch mit Kissen und Decken aus anderen natürlichen Materialien wie Baumwolle, Allo oder Bananenfaser kombinieren. Eine fein gemusterte Kissenhülle kommt zum Beispiel auf einer schlichten Leinen Bettwäsche schön zur Geltung.

 

 

Lampen aus Leinen

Leinen überrascht uns immer wieder. Bevor wir unsere Partner in Indonesien kennenlernten, war uns gar nicht bewusst, wie gut sich das Naturmaterial auch für Lampenschirme eignet. Mittlerweile möchten wir nicht mehr auf das besondere Gefühl verzichten, welches unsere Hängelampen Kanva und Pir in unser Zuhause bringen. Ihr Lampenschirm aus Leinen bricht das Licht auf sanfte Weise und strahlt so besonders viel Wärme aus. Je nach Farbton ist die Wirkung dabei eine ganz andere: Ein weißer Leinen Lampenschirm wirkt wie eine helle Wolke am Himmel. Bei der dunkleren Ton-Nuance unsere Lampe Pir fühlen wir uns geborgen und denken an die Sonnenuntergänge ihrer Heimat Bali. 

Ein weiterer Vorteil unserer Leinen Lampen ist übrigens, dass du sie mit ihrem Gestell aus Rattan einfach zusammenfalten kannst. Dass der Stoff dabei knittert, ist ganz natürlich und typisch für den einzigartigen Leinen Look. Er vermittelt eine ungezwungene Lässigkeit – und führt uns gerade im Kontrast zu den einheitlich glatten Strukturen von Kunstfasern immer wieder die Schönheit des Unvollkommenen vor Augen.

Unser Tipp: Lampenschirme aus Leinen solltest du immer nur mit LED-Birnen nutzen, die keine Hitze entwickeln.

Schlafzimmer mit Leinen Lampe und gemütlichen Heimtextilien

 

 

Wie pflege ich Leinen am besten?

In Sachen Pflege ist Leinen Stoff sehr unkompliziert. Je nachdem, ob es sich um Halb- oder Vollleinen handelt, kannst du es bei 30 bis 95 Grad in der Waschmaschine waschen. Achte hier am besten immer auf die Pflegehinweise deines jeweiligen Lieblingsprodukts. Textilien, die kaum verschmutzt sind und nicht direkt mit deiner Haut in Kontakt kommen, kannst du auch einfach gut auslüften. Leinen ist durch seine bakterizide Wirkung sehr hygienisch – wasche es also ruhig seltener und spare damit Energie und Wasser ein. 

 

 

Leinen richtig waschen

Neben der richtigen Temperatur ist auch das passende Waschprogramm wichtig, damit dein Leinen Stoff lange schön bleibt. Denn obwohl Leinen sehr robust ist, verträgt es Reiben oder Scheuern weniger gut. Kleine Teile kannst du einfach mit der Hand waschen, bei großen Textilien wie Leinen Bettwäsche empfiehlt sich ein Schongang mit geringer Schleuderzahl. Leinen kann bei der ersten Wäsche übrigens etwas einlaufen – jedoch deutlich weniger als Baumwolle.

Auch wenn die glatte Oberfläche Leinen unempfindlich macht, kann es passieren, dass sich hartnäckige Flecken im Stoff festsetzen. Das Risiko besteht vor allem bei Flüssigkeiten, da Feuchtigkeit von Leinen so gut aufgenommen wird. Behandle diese Stellen vor der Wäsche mit Kernseife oder einer Mischung aus etwas Wasser und Natron. So wirst du Flecken auf deinem Leinen Stoff einfach wieder los.

 

 

Leinen trocknen

Leinen raut bei zu starker Reibung auf und sollte daher nicht in den Trockner gegeben werden. Da es auch so sehr schnell trocknet, kannst du es einfach aufhängen. Am besten im Badezimmer oder an einem anderen Ort mit erhöhter Luftfeuchtigkeit: Hier können sich die Fältchen im Stoff sanft aushängen.

 

 

Leinen bügeln

Trockene Hitze solltest du bei Leinen besser vermeiden. Möchtest du deine Leinen Bettwäsche oder andere Textilien bügeln, sollte der Stoff darum immer leicht feucht sein. Nutze dafür dein Dampfbügeleisen oder lege ein nasses Tuch unter. Um die Fasern zu schonen und Glanzstellen zu vermeiden, drehe deinen Leinen Stoff vor dem Bügeln außerdem auf Links. 

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